Membership-Angebote sind en vogue. Gerade für vielseitige Solopreneur:innen und Multipreneur:innen sind sie sehr spannend als Teil des Angebots-Portfolios.
Doch sie dürfen nicht zur Zeitfalle werden. In diesem Beitrag schildere ich dir, wie ich mit diesen Herausforderungen bei der Vorbereitung meines Freedom Business Clubs umgehe.
I. Mein eigener Stand in Sachen Membership
Ich selbst habe schon mindestens 5 Membership-Modelle praktiziert.
Und wieder eingestellt.
Außerdem war oder bin ich Mitglied in verschiedensten Memberships.
Und habe viele wieder verlassen. Oft recht bald.
Derzeit bin ich sehr aktiv bei der Vorbereitung des Freedom Business Clubs, meiner neuen Membership. Ein Thema, das mich dabei besonders bewegt: Wie vermeide ich, mich selbst oder meine Mitglieder zu überfordern?
Denn das ist ein wichtiger Schlüssel für den Erfolg einer Membership.
Danke an Claudia Kauscheder, die mich mit ihrer Blogparade zum Zeitmanagement von Membership-AnbieterInnen dazu angeregt hat.
II. Ganz kurz zum Freedom Business Club
Der Freedom Business Club ist gedacht für vielseitige Solopreneure & Multipreneure mit Erfahrung, die Großartiges bewegen und bewirken wollen. Im Club wird es um alle Themen gehen, die dafür eine Rolle spielen – von der neuen Vision bis zum verkaufsfähigen Business, so aufbereitet, dass jede und jeder auf dem eigenen Weg und im eigenen Tempo weiter kommt und gemeinsames Wachstum aller möglich wird.
III. Meine Motive & Ziele für mein Membership-Modell
Ein Membership-Modell erfordert Zeit und nachhaltiges Commitment.
Von daher ist es essenziell, mir darüber im Klaren zu sein, weshalb ich ein Membership-Modell anstrebe.
1. Die drei Fragen, die ich mir vorab gestellt habe
- Was will ich damit für mich selbst erreichen?
- Was will ich für meine Mitglieder (Members) erreichen?
- Was will ich für mein Business erreichen?
2. Die Antworten auf die drei Fragen
- Für mich selbst: Meine Erfahrungen, mein ständig wachsendes Know-how und meine spezifische Methodik noch weiter zu systematisieren und möglichst vielen Solopreneur:innen zur Verfügung stellen, so dass sie daraus das Beste für sich selbst machen können. Und eine Community zu schaffen von außergewöhnlichen Menschen, die sich gegenseitig inspirieren und unterstützen.
- Für meine Mitglieder: Dass sie gerade wegen ihrer Vielfalt erfolgreich sind, Großartiges damit bewirken und ein Business schaffen, das größer ist als sie selbst. Und dass sie jederzeit wissen, was für sie der nächste Schritt ist, und wie sie ihn am besten vollziehen, und dazu jeweils die Unterstützung zur Verfügung haben, die sie gerade brauchen. So dass sie sich zügig von Meilenstein zu Meilenstein bewegen.
- Für mein Business: Wiederkehrende Einnahmen, die mir während meiner aktiven Zeit als Unternehmerin zugute kommen und zu einem verkaufsfähigen Business mit hohem Unternehmenswert beitragen.
Ein Membership-Modell erfordert nachhaltiges Commitment. Die Motive & Ziele klar zu haben, ist eine wichtige Voraussetzung, damit sich der Einsatz lohnt.
IV. Zeitmanagement beginnt beim Konzept der Membership
Glücklicherweise habe ich schon viel Erfahrung mit Memberships.
Zwei Fehler sind mir dabei immer wieder aufgefallen:
- Überforderung der Members
- Eigene Überforderung
Die Ursache dafür liegt oft bereits im Konzept.
1. Überfordere deine Mitglieder nicht
Überforderung der Mitglieder ist insbesondere dann vorprogrammiert, wenn folgende Faktoren zusammen kommen:
- Unmengen an Content.
- Unübersichtlich organisiert.
- Unklarheit, wann was wichtig ist.
Auch wenn ständig irgendwelche Calls stattfinden, kann ein Überforderungseffekt eintreten.
2. Überfordere dich selbst nicht
Gleichzeitig ist die Überforderung der Mitglieder das sicherste Rezept, ein Membership-Hamsterrad für sich selbst zu bauen.
Denn es bedeutet nicht nur, unentwegt neuen Content produzieren zu müssen.
Es bedeutet auch, viel Zeit mit Marketing zu verbringen.
Denn überforderte Mitglieder bleiben nicht lange.
Und du musst ständig neue Members gewinnen.
3. Nimm dir genug Zeit für dein Konzept
Eine Membership aufzubauen, funktioniert definitiv nicht nach dem Motto „einfach mal machen“.
Denn wenn du schon auf der konzeptionellen Ebene die Weichen ungünstig stellst, lässt sich das nur schwer ausbügeln.
Nimm dir also genug Zeit für das Konzept.
Die wichtigen Weichenstellungen für dein späteres Zeitmanagement erfolgen in der Konzeptphase für deine Membership. Nimm dir Zeit für dein Konzept!
V. Worauf ich bei meinem Konzept geachtet habe
1. Reifezeit für mein Konzept
Ich bin nun schon ein Weilchen zugange mit der Vorbereitung meines Freedom Business Clubs. Das hat verschiedene Gründe.
Einer davon ist, dass ich mir eine Reifezeit für mein Konzept erlaube.
Bei vielen meiner Projekte erlebe ich es so, dass sie eine Eigenzeit haben.
Wenn ich diese respektiere – auch wenn es zeitweise schwer fällt – , fügen sich die Dinge meist wie von selbst. So erlebe ich es auch gerade in den letzten Wochen wieder.
Künstliche Deadlines sind für mich eher kontraproduktiv.
2. Im Kontakt sein mit meiner Zielgruppe
Zum einen gewinne ich durch die sehr intensive individuelle Zusammenarbeit mit meinen Kund:innen ungeheuer wertvolle Einsichten, die sich auch für den Freedom Business Club nutzen lassen.
Umfragen im Vorfeld sowie persönliche Gespräche, um meine Zielgruppe näher kennen zu lernen, sind ebenfalls eine sehr wertvolle Informations- und Inspirationsquelle.
Und auch Diskussionen in den Social Media finde ich sehr wertvoll.
3. Co-Kreative Weiterentwicklung mit meinen Club-Mitgliedern
So wichtig das Konzept ist, so ist es dennoch nur der Startpunkt.
Im Endeffekt wird sich der Club im co-kreativen Zusammenwirken mit den Mitgliedern weiter entwickeln. Und darauf freue ich mich.
Doch in der Konzeptphase finden wichtige Weichenstellungen statt.
Auf einige davon will ich im Folgenden eingehen
Das Konzept sollte stimmig sein für dich selbst und ebenso die Interessen deiner Mitglieder berücksichtigen. Gönne ihm ausreichend Reifezeit im Vorfeld und erlaube ihm gleichzeitig, sich co-kreativ mit deinen Mitgliedern weiter zu entwickeln.
VI. Wie ich meine Mitglieder vor Überforderung bewahren will
1. Weshalb das für den Freedom Business Club besonders wichtig ist
- Langfristige Unterstützung: Mit dem Freedom Business Club will ich die Mitglieder über einen möglichst langen Zeitraum begleiten. Jede/t ist natürlich frei, wie lange er/sie dabei sein will. Prinzipiell kann das gehen von der Neu-Positionierung bis zum verkaufsfähigen Business.
- Viele Themen im Rahmen ganzheitlicher Business-Entwicklung: Der Club soll das gesamte Themenspektrum abdecken, das für die ganzheitliche und langfristige Business-Entwicklung relevant ist.
- Schon heute kaum Zeit für die Arbeit am Business: Eine der Äußerungen, die ich immer wieder höre „Das Tagesgeschäft lässt mir kaum Zeit, am Business zu arbeiten“.
Alle diese Faktoren führen dazu, dass zwar auf Dauer viel Content nötig ist, aber die Kapazität, diesen zu verarbeiten, begrenzt ist.
Hinzu kommt, dass gerade vielseitige Solopreneur:innen & Multi-preneur:innen ohnehin nicht für eine sehr lange Aufmerksamkeitsspanne bekannt sind.
2. Wichtige Maßnahmen, um die Mitglieder nicht zu überfordern, sondern sie optimal zu unterstützen
- Möglichst homogene Zielgruppe: Wenn vielseitige Solopreneur:innen & Multipreneur:innen zusammenkommen, wird es natürlich bunt. Bei aller Individualität und Vielfalt soll es doch einige Kriterien geben, die eine gemeinsame Basis schaffen. Zum Beispiel, dass der Club sich vorzugsweise an Menschen richtet, die schon 10, 15 oder mehr Jahre Erfahrung am Markt haben und interessiert sind an langfristiger Business-Entwicklung insgesamt statt nur einem Einzelthema.
- Grundlage ist mein Freedom Business Transformations-Prozess: Der Freedom Business Transformations-Prozess zeichnet den Weg vor, um die Vielfalt zu integrieren, daraus eine eigene Methodik (Signature System) zu entwickeln und auf der Basis ein (Online-)Business zu schaffen, das regelmäßig neue Einnahmen generiert, immer unabhängiger wird von der eigenen Person und letztlich verkaufsfähig.
- Individualisierte Roadmaps, eigenes Tempo & messbare Meilensteine: Dies ist vielleicht das wichtigste Element, das aber ohne die beiden vorherigen nicht möglich wäre. Denn nicht zu wissen, welche Schritte in welcher Reihenfolge sinnvoll sind, ist eine der größten Herausforderungen und Frustquellen. Von meinen bisherigen Kund:innen höre ich immer wieder, wie dankbar sie sind für die Struktur, die ich biete. Daraus wird dann auch schnell klar, was im Moment schlicht nicht relevant ist und getrost beiseite gelassen werden kann. Mit dem Effekt, dass der nächste Meilenstein in greifbare Nähe rückt:-).
- Skills & Systeme für die Umsetzung: Im Laufe der Zeit habe ich unglaublich viel Erfahrung mit allen möglichen technischen Tools gesammelt, mit Produktivitäts-Methoden, Selbst-Management-Methoden und mehr. Außerdem liebe ich Systeme. Diesen Mix stelle ich gern zur Verfügung. Denn ich liebe es, wenn meine Kund:innen zügig vorankommen und tolle Fortschritte erzielen:-)
- Persönliche Transformation: Selbstständigkeit ist ein persönlicher Entwicklungsweg. Von daher gibt es bei mir keine Rezepte von der Stange. Sondern ich liebe es, mit Menschen zu arbeiten, die sich reflektieren, die bereit und in der Lage zu persönlicher Entwicklung und Transformation. Dafür wird es Raum geben im Club.
Überforderung der Mitglieder frustriert die Mitglieder und schadet dem Business. Individualisierte Roadmaps mit passgenauer Umsetzungs-Unterstützung richten den Fokus darauf, was jetzt wichtig ist und was nicht.
VII. Wie ich mich selbst vor Überforderung bewahren will
Mit dem Freedom Business Club will ich mir kein Hamsterrad bauen. Aus früheren Erfahrungen habe ich einiges auch über mich selbst gelernt, das nun in mein Konzept eingeflossen ist.
1. Content-Produktion
Ich liebe es, Content zu produzieren und andere damit zu unterstützen. Doch ich arbeite ungern unter Druck.
Und wie schon erwähnt: zu viel Content kann Mitglieder eher vertreiben als motivieren.
Daraus habe ich folgende Schlüsse gezogen:
- Content ist nicht die Hauptsache, sondern Mittel zum Zweck: Der Zweck des Clubs besteht nicht darin, möglichst viel Content zu liefern. Sondern der Zweck ist, dass die Mitglieder gut vorankommen auf ihrem Weg.
- Passgenaue Unterstützung: Wichtig ist, dass die Mitglieder zum richtigen Zeitpunkt die richtige Unterstützung bekommen. Dazu braucht es nicht immer Kurse. Ich habe viele Checklisten, Leitfäden, strategische Tools und sonstige Ressourcen, die für diese Zwecke besser geeignet sind als ein Kurs.
- Organisation des Content: Ich habe mir ein System überlegt, wie die Mitglieder trotz der Fülle den passenden Content auf einfache Weise finden. Denn was nützt der beste Content, wenn man ihn nicht findet?
- Content ist nur ein Element im Gesamten: Es geht um strategisches Denken und um Umsetzung. Gemeinsame Zoom-Calls, Community und noch ein paar weitere Elemente, die ich plane, sind dafür ebenfalls wichtig.
2. Engagement für die Mitglieder
Dass meine Kund:innen ihre Ziele erreichen, und zwar möglichst einfach und zügig, ist für mich ein extrem hoher Wert.
Dafür bin ich schon etliche Male die berühmte Extra-Meile gegangen.
Doch als introvertierter Mensch habe ich ein Limit, was ich energetisch verkraften kann. Ständig auf „Sendung“ zu sein, würde mir nicht guttun.
Es würde mir auch zu wenig Raum lassen für eigene Projekte.
Doch diese sind für mein eigenes Wohlbefinden genauso wichtig wie für mein Business.
Wichtige Schlussfolgerungen daraus:
- Mein Mindset: Das zu praktizieren, wobei ich auch meine Kund:innen unterstütze. Nämlich mir immer wieder neu bewusst zu machen, dass Zeit für eigene Projekte nicht selbstsüchtig ist. Sondern Voraussetzung, um meine größere Vision zu verwirklichen.
- Erwartungsmanagement: Von vornherein klar machen, wie mein eigenes Engagement aussieht, wie weit es geht und was nicht mehr enthalten ist. Dazu kann auch gehören, nur zu bestimmten Zeiten in der Community aktiv zu sein und das auch klar zu machen (möglicherweise der schwierigste Part für mich).
- Mich selbst entbehrlich machen bei noch besserem Service für meine Mitglieder: Das ist ohnehin ein Ziel, auf das ich langfristig hinarbeite. Dass die Mitglieder jederzeit Zugang haben zu passgenauer Unterstützung, ist ein Teil des Plans. Es kann auch gut sein, dass ich irgendwann personelle Unterstützung hereinhole. Im Moment steht das noch nicht an. Doch ich bin zuversichtlich, dass zur passenden Zeit die passende Person(en) in mein Leben kommen, so wie ich schon viele „Gifts of Life“ (Geschenke des Lebens) in dieser Weise erlebt habe.
Mich selbst vor Überforderung zu schützen, ist genauso wichtig, wie die Mitglieder vor Überforderung zu bewahren. Wie „ticke“ ich? Was tut mir gut? Was nicht?
VIII. Meine TOP 3 Tipps für dein Zeitmanagement als Membership-Anbieter:in
Tipp #1: Mache dir klar, weshalb du ein Membership-Angebot willst
Ein Membership-Angebot nur deshalb, um auf den aktuellen Trend aufspringen, wäre als Motiv arg „dünn.“
Doch wenn du weißt, weshalb du es anstrebst, kannst du auch besser das zeitliche Commitment eingehen, das dafür erforderlich ist.
Eine Membership kann – wie oben aufgezeigt – Vorteile haben für dich selbst, deine Kund:innen und dein Business.
Tipp #2: Dein Zeitmanagement hängt maßgeblich von deinem Konzept für die Membership ab.
Oft sehe ich Membership-Angebote, die total überladen sind.
- Das eine Risiko dabei ist, selbst die Lust zu verlieren.
- Das zweite Risiko ist, dass deine Mitglieder die Lust verlieren.
Und das bedeutet für dich erhöhten Zeitaufwand.
Denn wenn deine Mitglieder nach zu kurzer Zeit wieder ausscheiden, musst du noch mehr Zeit in dein Marketing stecken, um neue Mitglieder zu gewinnen.
Parallel willst du natürlich deine vorhandenen Mitglieder gut betreuen.
Von daher mach dir immer wieder bewusst: Weniger kann mehr sein.
Tipp #3: Finde heraus, welche Bedenken oder aktuelle Herausforderungen du hast. Und dann finde eine Lösung.
Mir selbst ging es eine Weile so, dass ich bei der Vorbereitung nicht so schnell vorankam, wie ich gern getan hätte.
Zum Teil hatte das damit zu tun, dass ich in den letzten Monaten noch intensiver mit meinen 1:1-Kund:innen gearbeitet hatte, als ich das üblicherweise ohnehin schon tue.
Doch es hatte auch mit der unbewussten Befürchtung zu tun, dass sich das im Rahmen der Membership noch weiter verstärken und ich mich komplett überfordern würde.
An dem Tag, als mir das bewusst wurde, platzte der Knoten und ich entwickelte die o.g. Lösungen.
Seitdem hat sich eine neue Dynamik entwickelt, auch wenn noch ein paar ungeplante Aktivitäten hinzu gekommen sind.
Falls du also Bedenken bezüglich einer geplanten Membership hast oder in einer bestehenden Membership das Gefühl, dass du dich zu sehr verausgabst, leg einen Stopp ein.
Finde heraus, worum es geht.
Und dann finde eine Lösung.
Mit klarem Ziel, durchdachtem Konzept und Achtsamkeit für deine Bedenken kannst du eine Membership schaffen, die dir, deinen Kunden und deinem Business guttut.
IX. Mehr über den Freedom Business Club erfahren?
Update 19.02.2022: Der Freedom Business Club ist mittlerweile zur Realität geworden. Der Reifeprozess und die Konzeptphase haben sich ausgezahlt. Wenn du dabei sein willst, dann lass uns miteinander sprechen. Denn ich möchte sicher stellen, dass die Mitgliedschaft für beide Seiten eine gute Entscheidung ist.
Dieser Artikel ist gleichzeitig mein Beitrag zur Blogparade von Claudia Kauscheder „Zeitmanagement für Membership-AnbieterInnen„.