Für vielseitige Solopreneure & Multipreneure

Vier kritische Fragen für Solopreneure, die noch viele Jahre arbeiten wollen [UPDATE 2020]

I. „Ich will so lange arbeiten, wie es geht.“ – Könnte das von dir stammen?

„Ich will so lange arbeiten, wie es geht.“  Solche Aussagen höre ich oft von Solopreneuren.

Doch das Älterwerden als Solopreneur lässt sich so einfach nicht abtun. Wenn du ernsthaft vorhast, möglichst lange in deinem Business zu bleiben, solltest du Antworten haben auf vier kritische Fragen.

Nur dann kannst du sicherstellen, dass du dein weiteres Business – und letztlich auch dein weiteres Leben – nicht auf das „Prinzip Hoffnung“ gründest, sondern auf eine klare Strategie.

Oder anders ausgedrückt: Du verwandelst den Wunsch, möglichst lange zu arbeiten, in ein konkretes Projekt.

Wenn du noch so viele Jahre arbeiten willst, wie es geht, reicht das „Prinzip Hoffnung“ nicht aus. Sondern mache ein konkretes Projekt daraus.

Ich lasse dich damit nicht allein. Im Anschluss an die vier Fragen findest du noch vier Strategien, die du ab sofort nutzen kannst.

II. Vier kritische Fragen für das Älterwerden als Solopreneur

Für Solopreneure gibt es kein Pensionsalter. Anders ausgedrückt: Das Älterwerden als Solopreneur ist nicht reglementiert.

Doch das bedeutet nicht automatisch, dass du so lange arbeiten kannst, wie du es willst.

Mit den folgenden Fragen erkennst du mögliche Risiken. Damit bist du in der Lage, frühzeitig gegenzusteuern.

Ich empfehle diese Fragen besonders dann, wenn du zu den Solopreneuren 50plus gehörst.

Frage # 1: Wird es deinen Job in 10 oder 20 Jahren noch geben?

Mehr und mehr menschliche Tätigkeiten werden von Maschinen übernommen. Das gilt nicht nur für manuelle Tätigkeiten. Das gilt auch für geistige Tätigkeiten.

Frage # 2: Wird der Markt deine Leistungen in 10 oder 20 Jahren noch wollen?

Dafür spielen viele Einflussfaktoren eine Rolle, auch neben der technologische Entwicklung. Deine Positionierung und deine eigene Weiterentwicklung gehören dazu wie auch das Wettbewerbsumfeld.

  • Wird ein Verkaufstrainer mit 75, der Dreißigjährige trainiert, noch akzeptiert?
  • Ist er überhaupt auf der Höhe der Zeit, was moderne Verkaufstechniken betrifft und auch die technischen Tools, die dafür genutzt werden?
  • Kommt er mit der Mentalität von Menschen noch klar, die seine Enkel oder Urenkel sein könnten?
  • Würde so ein Verkaufstrainer überhaupt beauftragt, wenn in den Personalentwicklungsabteilungen ebenfalls 30-Jährige sitzen?

Das sind Fragen, die vielleicht heute wehtun, wenn du an das Älterwerden als Solopreneur denkst. Doch je frühzeitiger du dir solche Fragen stellst, desto besser sind die Chancen, darauf gute Antworten zu finden.

Frage #3: Wirst du selbst in 10 oder 20 Jahren noch so arbeiten wollen wie bisher?

a) Als Spezialist

Wenn du Spezialist bist und die Ausrichtung auf dein überschaubares Fachgebiet liebst, hast du möglicherweise auch in 10 oder 20 Jahren noch Freude daran.

Oder auch nicht.

Ich kenne durchaus Beispiele, wo die ursprüngliche Begeisterung deutlich abgeflacht ist.

Daher empfehle ich auch immer, das Business nicht auf Leidenschaft zu gründen. Sondern auf Commitment zu dem, was du für deine Kunden und in der Welt bewirken willst. Denn Leidenschaft ist vergänglich.

b) Als vielseitige Unternehmer-Persönlichkeit

Wenn du zu den Vielseitigen gehörst, spricht viel dafür, dass du in 10 oder 20 Jahren etwas ganz anderes machen willst.

Oder schon wesentlich früher:-).

Prinzipiell ist das möglich.

Doch das Risiko ist, dass du ständig mit Säen beschäftigt bist und zu wenig mit Ernten. Dagegen schützt eine solide Strategie, wie du anders vorgehen kannst.

c) Risiko bei besonderer Expertise

Wenn du eine besondere Expertise hast, gibt es ein weiteres Risiko, das ich immer wieder von meinen Klienten höre: Dass mit jedem Jahr der Abstand wächst zwischen dir und deinen Kunden.

Das gilt insbesondere, wenn du mit Anfängern arbeitest.

Konkret: Du kannst dich immer weniger in die Situation deiner Anfänger-Kunden versetzen.

Vielleicht willst du es insgeheim auch gar nicht mehr.

Gleichzeitig kann immer mehr innerer Druck entstehen, deine tiefe und umfassende Expertise anders zu nutzen. Denn die Anfänger-Kunden wären damit komplett überfordert.

Je früher dir das bewusst wird, desto eher kannst du gegensteuern. Beispielsweise indem du dir eine neue Zielgruppe erschließt, zumindest in Ergänzung zu den Anfängern.

Frage #4: Wirst du  in 10 oder 20 Jahren noch so arbeiten können wie bisher?

Ich sehe die Zukunft positiv.

Ich sehe auch die Zukunft des Älterwerdens für Solopreneure positiv und habe dazu einen ausführlichen Blogpost geschrieben. Dort nenne ich Beispiele von herausragenden Persönlichkeiten, die erst in reiferen Jahren zur vollen Leistungsfähigkeit aufgelaufen sind.

Doch das Älterwerden entwickelt sich nicht zwangsläufig so positiv.

Es gibt auch genügend Beispiele – vielleicht sogar in deinem eigenen Umfeld -, wo Älterwerden  mit Krankheiten und Abbau der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit einhergeht.

Niemand wünscht sich, dass es so kommt.

Doch es gibt  keine Garantie, dass es nicht so kommt.

Auch diese Erkenntnis tut sicherlich weh.

Doch sie kann – wie auch die anderen Erkenntnisse – dazu führen,  die künftige Entwicklung zu deinen Gunsten zu beeinflussen.

III. Vier wichtige Strategien für das erfolgreiche Älterwerden als Solopreneur

Puuh, das waren keine einfachen Fragen. Und die Bestandsaufnahme mag ernüchternd ausfallen.

Doch wie versprochen, lasse ich dich nicht allein.

Hier sind vier wichtige Strategien für das erfolgreiche Älterwerden als Solopreneur.

Strategie #1: Beobachte wichtige Trends

a) Weshalb Trendbeobachtung wichtig ist

Das Tagesgeschäft fordert dich.

Und du willst ja auch noch „am“ Business arbeiten. Du willst vielleicht Online-Kurse oder sonstige digitale Produkte entwickeln, dein Marketing verbessern oder anderweitig deinen Business-Umbau betreiben.

Dennoch lohnt es sich, wichtige Trends zu beobachten, die relevant sind für dein Business und dein Leben.

Zu viele Solopreneure laufen mit Scheuklappen durch die Gegend und bekommen nicht mit, was sich großflächig ändert.

Das betrifft auch wichtige Trends für deine Kunden.

Je besser du weißt, was deine Kunden bewegt und in welchen Veränderungen diese sich befinden, desto besser kannst du deine eigenen Angebote darauf ausrichten und auch neue Chancen entdecken.

b) Nützliche Ressourcen für das Erkennen und Nutzen von Trends

Zu meiner Lieblingslektüre in diesem Zusammenhang gehört u.a. die Wirtschaftswoche. Dort wird regelmäßig über neue technologische Entwicklungen geschrieben.

Vor einiger Zeit habe ich Rohit Bhargawa über seine Bücher kennen gelernt. Er nennt sich „Trend Curator“. In seiner Buchreihe „Non-Obvious“ erscheint jedes Jahr ein neues Buch mit aktuellen Trends und auch einer Anleitung, wie man selbst Trends besser erkennt.

Der Untertitel lautet vielversprechend: How to Think Different, Curate Ideas and Predict the Future.

Weitere Bücher, die ich sehr empfehlen kann, sind The Future is Faster Than You Think von Peter H. Diamandis und Steven Kotler sowie The Anticipatory Organization von Daniel Burrus.

Strategie  #2: Überprüfe regelmäßig deine Positionierung und dein Geschäftsmodell

Wenn du damit beginnst, relevante Trends zu beobachten, dann können schon daraus viele Impulse folgen für deine weitere Positionierung und dein Geschäftsmodell. Ich empfehle gern, das Geschäftsmodell wetterfest zu machen.

Weitere Auslöser können sich durch die Kommunikation mit deinen Kunden ergeben, ob in Form von Gesprächen, Umfragen oder sonstiger Art.

Und natürlich ist es auch wichtig, auf deine inneren Signale zu hören.

Wenn du immer unzufriedener wirst, kann es an der Zeit sein für  eine Neu-Positionierung.

In meinen Positionierungs-Coachings gerade mit erfahrenen Solopreneuren geht es immer wieder auch um solche Themen und auch darum, wie man das eigene Wissen am besten an andere weiter geben kann.​

Denn gerade bei erfahrenen Solopreneuren beobachte ich einen besonders tiefen Wunsch, das eigene Wissen weiter zu geben und anderen damit den Weg zu erleichtern.

Strategie # 3: Halte dein Know-how uptodate und arbeite dich in zukunftsrelevante Themen ein

Doch Erfahrungen sind nur die eine Seite der Medaille. Schon 2002 habe ich in meinem Buch Kurswechsel im Beruf davor gewarnt, sich auf dem Erfahrungswissen auszuruhen, und dazu ermuntert, auch an die Zukunftsfähigkeit zu denken.

Das gilt mehr denn je, zumal unser Wissen immer schneller veraltet.

Daher ist es auch dann, wenn du bereits ein ausgewiesener Experte bist,  eine wichtige Aufgabe, dein Know-how uptodate zu halten.

Und mehr noch: Es weiter auszubauen und dich in zukunftsrelevante Themen einzuarbeiten, auch wenn das an manchen Stellen etwas schwer fallen mag.

Das gilt für dein fachliches Know-how wie auch für dein unternehmerisches Know-how.

Nicht immer macht das Spaß. Als Steuerberater, Rechtsanwalt, Mediziner, Social Media Experte, SEO-Spezialist immer auf dem Laufenden zu bleiben, kann auch etwas ermüdend sein, habe ich mir sagen lassen:-).

Doch es führt kein Weg daran vorbei.

Ein besonderes Thema dabei ist oft moderne Technik. Doch Technikfrust lässt sich beheben.

Strategie # 4: Tue etwas für deine Fitness

Genauso wichtig wie alle beruflichen Maßnahmen ist die Fitness, körperlich wie geistig.

Ich muss gestehen, dass ich darauf lange Zeit nicht so geachtet habe.

Doch mein 15-Jahre-Plan hat mich zum Nachdenken gebracht. Das führte auch dazu, mich mehr mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu befassen.

Fitness hat heute für mich einen wesentlich höheren Stellenwert als noch vor einigen Jahren.

Zwei Bücher, die ich in dem Zusammenhang  interessant fand: Die Heilkraft der Bewegung von Jörg Blech sowie Die Alzheimer-Lüge von Dr. Michael  Nehls.

Das erstgenannte Buch bringt eine Fülle an Beispielen aus wissenschaftlichen Untersuchungen, was Bewegung alles an Positivem bewirken kann.

Das zweitgenannte Buch hätte ich fast gar nicht gekauft wegen des etwas reißerischen Titels.

Doch da ich in meinem näheren Umfeld mit dem Phänomen zu tun hatte, hat es mich interessiert.

Die Botschaft ist: Alzheimer ist kein Schicksal, sondern lässt sich bei entsprechendem Lebensstil vermeiden.

Er bringt ebenfalls wissenschaftliche Untersuchungen ins Spiel.

Ob die Botschaft stimmt, weiß ich nicht.

Doch was er in Bezug auf den Lebensstil empfiehlt (Umgang mit der Zeit, Lebensaufgabe/Lebenssinn, Bewegung, Ernährung, Umgang mit sich selbst, sich als soziales Wesen verstehen) ist letztlich nichts anderes als das, was seit jeher zu einem ausgewogenen Leben gehört.

Er geht darauf auch in einem weiteren Buch ein, Die Methusalem Strategie. Das habe ich allerdings noch nicht gelesen.

Zum Thema Schlaf haben mich verschieden Podcast-Episoden von Shawn Stevenson  inspiriert, meine Einstellung zu ändern.

IV. Was du sonst noch tun kannst für das erfolgreiche Älterwerden als Solopreneur

1. Zusammenfassung der vier Risiken

Wenn du die vier Fragen ehrlich beantwortet hast,  sind die Risiken deutlich geworden  für das Älterwerden als Solopreneur. Denn du kannst nicht vorhersehen,

  • ob es deinen Job in 10 oder 20 Jahren noch geben wird
  • ob der Markt deine Leistung dann noch will
  • ob du dann noch so arbeiten willst wie bisher
  • ob du dann noch so arbeiten kannst.

2. Zusammenfassung der vier Strategien

Die vier Strategien, die ich aufgezeigt habe, können die Risiken eindämmen.  Dazu gehören

  • die bewusste Beobachtung relevanter Trends
  • die regelmäßige Überprüfung von Positionierung und Geschäftsmodell
  • die regelmäßige Aktualisierung des Know-hows in fachlicher und unternehmerischer Hinsicht
  • sowie körperliche und geistige Fitness.

3. Dein ganz persönliches Projekt für erfolgreiches Älterwerden als Solopreneur

Doch das ist noch nicht alles. Du kannst noch mehr tun:

Nämlich eine ganz eigene Strategie für dein erfolgreiches Älterwerden als Solopreneur entwerfen.

Und daraus dann ein konkretes Projekt machen. Dazu gehören:

  • dass du deine persönliche Vision und Ziele für das erfolgreiche Älterwerden als Solopreneur klärst
  • dass du deine Positionierung überprüfst und ggf. eine zukunftsfähige Neu-Positionierung schaffst
  • dass du dein Geschäftsmodell überprüfst und einen Plan entwickelst und umsetzt, um dein Geschäftsmodell „wetterfest“ zu machen, so dass es beispielsweise nicht allein von deiner Person abhängt.
  • dass du dir eine Exit-Strategie mit Hilfe verschiedener Szenarien erarbeitest.

Gern unterstütze ich dich dabei. Über das Kontaktformular kannst du mich am besten erreichen zwecks Vereinbarung eines Kennenlern- und Informationsgesprächs.

Du kannst dich natürlich eigenständig mit diesen Themen befassen. Doch die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass du dabei in deinen gewohnten Denkbahnen bleibst und der unterstützend-kritische Blick von außen fehlt. Gern steuere ich diesen bei:-).

4. Nutze regelmäßig mein Business Rebirth Programm

Wenn du gern in kompakter Weise etwas für deine Zukunft tun möchtest, empfehle ich dir mein Business Rebirth Programm. Damit kannst du dein Business fit und relevant halten. Bis zum 31.01.2021 gilt noch mein spezielles Neujahrs-Angebot.

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Oder leite ihn gezielt Solopreneuren 50plus zu.

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Dieser Beitrag erschien ursprünglich am 29. September 2017 im Blog MonikaBirknerFreedomBusiness.de. Letztes UPDATE am 08.01.2021.

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