Für vielseitige Solopreneure & Multipreneure

Mehrere Zielgruppen: Wie viele Websites brauchst du? – Entscheidungshilfe für vielseitige Solopreneure [UPDATE]

I. Mehrere Zielgruppen: Wie viele Websites? – Eine kritische Frage für vielseitige Solopreneure

Mehrere Zielgruppen: Wie viele Websites? Für vielseitige Solopreneure kann diese Frage sehr viel Kopfzerberechen bereiten.

Dieser Beitrag wird dir helfen, eine kluge Entscheidung zu treffen.

Ergänzend dazu gibt es separat ein Video-Interview mit Ivan Blatter. Denn Ivan Blatter hat vor kurzem seine bisher getrennten Seiten zu einer einzigen zusammengelegt. Seine Motive dafür können dein eigenes Denken in ganz neue Richtung lenken.

II. Drei Gründe, weshalb ich grundsätzlich zu einer Seite rate

Wenn nicht eine der Ausnahmen vorliegt, auf die ich unten zu sprechen komme, empfehle ich in der Regel eine einzige Website. Diese drei Gründe sind dafür maßgeblich:

#1: Du bist eine einzige Person – Stehe zu dir selbst und deiner Vielfalt

Ivan Blatter erwähnt es in unserem Gespräch. Ich selbst sehe es auch so: Du bist eine einzige Person. Sich auf verschiedenen Websites unterschiedlich darzustellen, kann ein Gefühl in dir erzeugen, als würdest du deine Persönlichkeit aufspalten.

Letztlich nützt es nichts. 

Denn im Web lässt sich nichts verbergen. Wer ein bisschen recherchiert, findet alles über dich heraus. 

Deshalb: Stehe zu deiner Vielfalt!  Nutze sie offensiv, statt sie verstecken zu wollen.

Deine Vielfalt und Vielschichtigkeit macht dich einzigartig
 und hebt dich heraus aus dem Kreis der Langeweiler.

#2: Ökonomie & SEO

Als Solo-Unternehmer gilt es, deine zeitlichen und sonstigen Kapazitäten möglichst ökonomisch einzusetzen. 

Schon eine einzige Seite zu erstellen und zu pflegen, bedeutet erheblichen Aufwand. Nicht selten passiert es, dass schon eine einzige Website sich „ewig“ hinzieht und zur Dauer-Baustelle ausartet.

Diesen Aufwand und das damit verbundene Baustellen-Risiko solltest du nicht ohne zwingenden Grund vervielfachen. 

Das gilt erst recht unter dem Aspekt, dass es sich auch aus SEO-Gründen lohnen kann, deine gesamten Inhalte auf einer Seite zu konzentrieren.

John Mueller, Webmaster Trends Analyst bei Google, erläutert hier, dass Google bei einer starken und umfassenden Seite den Wert besser erkennen kann, als wenn es mehrere kleinere Seiten zu einem Thema gibt. 

Ähnlich argumentiert auch Andy Crestodina, ein renommierter Experte in Sachen Websites: 100 eingehende Links zu einer Seite seien besser als je 50 eingehende Links zu zwei verschiedenen Seiten. 

#3: Verwirre deine Leser und Kunden nicht

Das ist ein Fehler, den ich selbst gemacht habe. Vor ein paar Jahren entschloss ich mich, mein Business Transformation Blog zu stoppen und eine neue Seite (nämlich diese) zu starten.

Eine Weile hatte ich beide Seiten parallel im Netz.

Das führte zu viel Verwirrung meiner Kunden und Leser, welche Seite denn die aktuelle sei.

Und das, obwohl ich auf der Startseite des alten Blogs einen auffälligen Hinweis hatte.

Doch nicht jeder betritt eine Seite über die Startseite. 

Irgendwann entschloss ich mich, die alte Seite offline zu nehmen. 

Im Nachhinein bedauere ich meine damalige Entscheidung. 

Denn sie führte u.a. dazu, dass Hunderte von wertvollen Blogartikeln verschwanden. Ich hätte mir besser die Mühe gemacht, die neue Seite auf Basis des Bestehenden zu bauen.

Im Regelfall empfehle ich, sich auf eine einzige Website zu konzentrieren. Denn du brauchst deine Vielfalt nicht zu verstecken. Du solltest deine Kräfte nicht ohne triftigen Grund verzetteln. Und du machst es deinen Besuchern leichter.

III. Zwei Ausnahmen: Wann für unterschiedliche Zielgruppen auch unterschiedliche Websites sinnvoll sind

Trotz dieser triftigen Gründe, sich auf eine einzige Website zu konzentrieren, muss das doch nicht für alle Situationen die beste Entscheidung sein.

Es gibt Situationen, in denen der Gedanke sehr reizvoll sein kann, mehrere Websites ins Netz zu stellen.

In bestimmten Fällen halte ich es sogar für geboten, mehrere Seiten zu haben.

#1: Du hast völlig unterschiedliche Angebote für völlig unterschiedliche Zielgruppen

Damit meine ich Fälle wie etwa:

Du bist neben deiner Haupttätigkeit, zum Beispiel als Unternehmensberater, noch nebenbei auf einem völlig anderen Feld aktiv, etwa künstlerisch oder ehrenamtlich

Und du spricht damit eine ganz andere Zielgruppe an.

In so einer Situation macht es meist durchaus Sinn, zwei verschiedene Websites zu haben.

  • Denn Stil und Inhalt deiner Darstellungen sind im Zweifel sehr unterschiedlich.
  • Dein Marketing ist anders.
  • Deine Zielgruppen sind mehrheitlich nicht interessiert an den anderen Angeboten.

Gleichwohl ist es überlegenswert, zum Beispiel auf deiner „Über-mich“-Seite auch auf deine anderen Aktivitäten hinzuweisen.

  • Denn du wirst dadurch interessanter und hebst dich ab von Kollegen deiner Branche.
  • Du zeigst dich als ganze Person.
  • Du kannst damit Stoff bieten für spannende Gespräche.
  • Und wer weiß, was deine Gesprächspartner im Gegenzug alles über sich erzählen, was du dir nie hättest vorstellen können.

Auch wenn es bei sehr unterschiedlichen Angeboten und Zielgruppen durchaus Sinn machen kann, dafür unterschiedliche Websites anzubieten, kann es sich lohnen, dennoch auf deine sonstigen Aktivitäten hinzuweisen und auf die andere Seite zu verlinken.

#2: Du hast dich ganz neu positioniert und willst bewusst eine Trennung

Es gibt Situationen im Leben von Solopreneuren, wo sich alles ändern soll: Die Zielgruppen, die Angebote, der gesamte Auftritt. 

Gleichwohl gibt es vielleicht noch frühere Kunden, die du nach wie vor bedienen willst. Oder denen du nach wie vor als Ansprechpartner zur Verfügung stehen willst – zumindest für eine Übergangszeit.

Wenn du davon ausgehen kann, dass deine früheren Kunden für deine neuen Angebote nicht in Frage kommen, kann es Sinn machen, zwei unterschiedliche Websites zu unterhalten.

Damit hättest du dann eine Trennlinie zwischen der alten Positionierung und der neuen Positionierung.

Doch auch hier empfehle ich, nicht reflexhaft eine zweite Seite in Angriff zu nehmen, sondern deine Entscheidung sorgfältig zu durchdenken.

Was wäre das Schlimmste, was passieren könnte, wenn du für beide Kundengruppen eine einheitliche Website hättest?

Eine radikale Neu-Positionierung kann ein weiterer Anlass sein, für die neue Kundengruppe und die bisherige Kundengruppe unterschiedliche Websites zu haben.

IV. Emotionale und praktische Hindernisse überwinden, wenn du dich für eine einzige Website entscheidest

Nochmals kurz zusammengefasst:

In aller Regel spricht aus meiner Sicht mehr dafür, dich auf eine einzige Website zu konzentrieren, statt mehrere Seiten im Netz zu haben, die alle regelmäßig gepflegt werde wollen.

Im begründeten Fällen kann es andersherum sinnvoller sein. Doch das sind wirklich eher die Ausnahmen.

So weit. so gut.

Oder doch nicht?

Noch nicht ganz.

Denn neben den grundsätzlichen Überlegungen sind fast immer auch Emotionen im Spiel und oft auch praktische Hindernisse.

Darum geht es in diesem Abschnitt: Zunächst um die Emotionen und dann um die praktische Umsetzung.

a) Emotionales Hindernis: „Ich möchte meine Firmenkunden nicht verschrecken.“

Wenn du als Coach, Berater, Dienstleister unterwegs bist, hast du oft Angebote, die sich sowohl an Privatkunden richten wie auch an Firmenkunden.

Doch gerade das ist oft ein Anlass zu Befürchtungen.

Meist gehen sie in die Richtung, dass die Firmenkunden verschreckt werden könnten, wenn sie deine Angebote für die Privatkunden sehen.

Wie kommt es zu derartigen Befürchtungen?

Und wie kannst du damit umgehen?

Fallgruppe #1: „Meine Unternehmenskunden sollen nicht sehen, dass ich auch Privatkunden habe.“

Für diese Befürchtung kann es verschiedene Anlässe geben, zum Beispiel:

  • Du möchtest gegenüber den Firmenkunden größer erscheinen, als du tatsächlich bist.
  • Du befürchtest, dir deine Preise bei den Großkunden kaputt zu machen, wenn auch deine Privatkunden-Preise zu sehen sind.
  • Du möchtest verhindern, dass deine Firmenkunden die anderen Facetten deiner Persönlichkeit oder deiner Arbeit sehen, weil du befürchtest, dir damit ihre Akzeptanz zu verscherzen.

Auch wenn das im Einzelfall verständlich sein mag, wiederhole ich noch einmal das oben Gesagte: Im Netz bleibt nichts verborgen.

Zwar stößt du deine Website-Besucher nicht mit der Nasenspitze darauf. Doch wer nur ein bisschen recherchiert, findet mehr über dich heraus, als du denken magst.

Hinzu kommt: Wenn du ständig damit lebst, etwas verheimlichen zu wollen,  ist das zum einen ein Energiefresser.

Zum anderen kann auch gerade das deine größeren Kunden misstrauisch machen. Denn man spürt es instinktiv, wenn jemand sich so verhält.

Weshalb dann nicht sofort offensiv an die Situation herangehen und dich so zeigen, wie du bist?

Deine Vielfalt kann dich gerade interessant machen.

Wenn du versuchst, dich deinen Unternehmenskunden gegenüber größer darzustellen, als du bist, und deine Privatangebote zu verheimlichen, ist das auf Sand gebaut. Durch eine kurze Recherche im Internet kann jeder Kunde alles Wichtige über dich herausfinden.

Fallgruppe #2: Deine Spiritualität einbringen, ohne in der „esoterischen Ecke“ zu landen

Eine andere Fallkonstellation, die mir immer wieder begegnet: Dass jemand für die Privatkunden Angebote hat, bei denen es um Spiritualität geht. Doch bei den Firmenkunden möchte man ganz klassisch auftreten.

Diese Situationen erlebe ich bei Klienten immer häufiger. Viele befürchten, in der „esoterischen Ecke“ zu landen und dann bei Firmenkunden keine Chance mehr zu haben.

Drei Überlegungen dazu:

  • Zum einen empfehle ich einen Realitäts-Check. Vor einigen Jahren wärest du mit dem Thema Spiritualität wohl noch nicht sehr willkommen gewesen. Mittlerweile haben sich viele Manager geoutet, dass sie regelmäßig ins Kloster gehen, meditieren oder ihrer Intuition folgen. Spiritualität kommt mehr und mehr im Mainstream an.
  • Zum anderen lohnt es sich häufig, die Befürchtungen genauer unter die Lupe zu nehmen, bevor du weitreichende Entscheidungen in Bezug auf deine Website triffst. Worauf genau richtet sich deine Befürchtung? Was könnte schlimmstenfalls passieren? Bei welchen Firmen könnte es Probleme geben? Und wo könnte es umgekehrt Unternehmens-Kunden geben, die für spirituelle Themen aufgeschlossen sind? Was wäre möglich, wenn du ganz selbstbewusst mit dem Thema umgehen könntest?

Wenn du Bedenken hast, in der „esoterischen Ecke“ zu landen, dann mach dir klar, was du genau befürchtest und wie der Realitätsgehalt davon ist. Darüber hinaus kannst du durch deine sprachliche als auch deine visuelle Kommunikation Professionalität und Seriosität vermitteln.

Fallgruppe #3: Der Idealfall – Die Leistungen für deine Firmenkunden und die Leistungen für deine Privatkunden beruhen auf einem durchgängigen Signature System

Nachdem wir zwei Konstellationen behandelt haben, die in der Praxis zu viel Kopfzerbrechen und Anspannung führen, will ich nun noch auf eine Konstellation eingehen, die aus meiner Sicht ideal ist:

Nämlich dass deine Leistungen für die Unternehmenskunden und für die Privatkunden zwar auf die jeweilige Zielgruppe ausgerictet sind, doch einen einheitlichen Unterbau haben: dein Signature System.

Dein Signature System ist deine spezielle Systematik, wie du deine Kunden zur gewünschten Transformation führst, und die deine ganz einzigartige Handschrift trägt.

Dein Signature System ist deine spezielle Systematik, wie du deine Kunden zur gewünschten Transformation führst, und die deine ganz einzigartige Handschrift trägt.

Dein Signature System ist nicht das Angebot selbst. Sondern es ist das, was deinen Angeboten zugrunde liegt.

Du kannst auf dieser Basis die unterschiedlichsten Angebote entwickeln, u.a. sowohl Angebote für Privatkunden als auch für Firmenkunden.

Ein paar Beispiele:

  • Zeitmanagement für Unternehmenskunden als auch für Privatkunden
  • Kommunikations- und Konflikttraining für Unternehmens- und Privatkunden
  • Yoga für Firmen und für Privatleute

Der Ablauf und die Rahmenbedingungen werden unterschiedlich sein. Doch dein ganz besonderer, einzigartiger Ansatz ist für beide Zielgruppen möglich und du kannst ihn auf deiner Website darstellen und damit das Verbindenden zwischen den verschiedenen Angeboten deutlich machen.

Wenn du ein Signature System hast, das den verschiedenen Angeboten für unterschiedliche Zielgruppen zugrunde liegt, fügen sich diese Angebote fast organisch zusammen, weil es eine gemeinsame Grundlage gibt.

Mein Artikel über die neuen Positionierungsstrategien für Coaches, Berater und andere Veränderungsspezialisten gibt eine gute Einführung, weshalb es sinnvoll ist, ein eigenes Signature System zu haben. Und zwar ganz besonders dann, wenn du mit Personal Branding oder Experten-Positionierung nicht richtig klar kommst.

b) „Wie mache ich es denn in praktischer Hinsicht, wenn ich unterschiedliche Zielgruppen auf einer einzigen Seite ansprechen will?“

Neben den emotionalen Hindernissen, eine einheitliche Seite ins Netz zu stellen, gibt es oft auch praktische Hindernisse. Doch auch diese lassen sich lösen.

Praktisches Hindernis #1: Du duzt eine Zielgruppe und siezt die andere

Ich beneide oft die Englischsprachigen, weil sie die Anredeprobleme nicht haben, mit denen wir uns oft herumschlagen.

Schon die prinzipielle Entscheidung, ob du auf der Website das „Du“ oder das „Sie“ benutzt, kann ziemlich schwierig sein.

Und was ist, wenn du unterschiedliche Zielgruppen unterschiedlich ansprechen willst?

Dieses Thema kam auch auf in dem Video-Interview mit Ivan Blatter . Seine Lösung: Er spricht sowohl die Unternehmenskunden als auch die anderen Kunden mit „Du“ an.

Ivans Erklärung dazu ist, dass seine Kunden mündig seien und damit umgehen könnten. Er hatte auch sogleich ein Beispiel parat.

So einfach kann es sein:-).

Zerbrich dir also darüber nicht unnötig lange den Kopf.

Praktisches Hindernis #2: Die Navigation auf deiner Seite, wenn du verschiedene Zielgruppen ansprichst

Auch die rein praktische Frage kann Kopfzerbrechen bereiten. Deine Kunden sollen sich ja nicht auf deiner Seite verlaufen.

Doch auch das lässt sich lösen.

  • Bei Ivan Blatter stehen die Angebote schon auf der Startseite untereinander. Es ist alles klar und übersichtlich.
  • Eine andere Möglichkeit kann sein, für jede Kundengruppe eine eigene Unterseite zu haben und diese im Menü anzuzeigen.
  • Was ich auch immer mal wieder sehe: Dass die Startseite wie ein Empfangsraum gestaltet ist. Es gibt dort sozusagen zwei Türen. Durch die eine betritt man den Kundenbereich A und durch die andere den Kundenbereich B. Auf dieser Seite siehst du ein Beispiel dafür (etwas scrollen, damit du zu den unterschiedlichen „Eingängen“ für unterschiedliche Kundengruppen gelangen).

Mit anderen Worten: Die praktische Seite lässt sich lösen.Dein Webdesigner hat dazu sicherlich Vorschläge.

Wenn du auf einer einzigen Website mehrere Zielgruppen ansprechen willst, lässt sich das in verschiedener Weise auch von der praktischen Seite lösen. Selbst die unterschiedliche Ansprache („Du“ und „Sie“) muss kein endgültiges Hindernis darstellen.

Aus alledem dürfte klar geworden sein:

  • Im Regelfall spricht trotz unterschiedlicher Zielgruppen mehr für eine einzige Seite als für unterschiedliche Seiten.
  • Es gibt Ausnahmen, doch überlege wirklich gründlich, ob sie in deinem Fall zutreffen.
  • Die Hindernisse sind oft emotionaler Art. Indem du sie dir bewusst machst und genau unter die Lupe nimmst, kannst du Lösungen finden.
  • Und auch für die praktische Umsetzung gibt es Lösungen.

Nachdem das gesagt ist, will ich noch auf eine ganz besondere Fallkonstellation eingehen.

Sie wird nicht in jedem Fall eine Rolle spielen.

Doch wenn du mit langfristiger und strategischer Perspektive an dein Business gehst, dann kann sie sehr wichtig sein: Nämlich die Überlegung, dein Business oder deine Website verkaufsfähig zu machen.

V. Du willst dein Business oder deine Website verkaufsfähig machen – worauf es dann zu achten gilt

Wenn du zu den Solopreneuren gehörst, die mit langfristiger und strategischer Überlegung an ihr Business herangehen, dann sind die folgenden Aspekte für dich ganz besonders relevant. Dabei geht es darum,

  • worauf es ankommt für ein verkaufsfähiges Business
  • worauf es ankommt für eine verkaufsfähige Website
  • welche Rolle der Name deiner Website spielt und was dein Personal Branding damit zu tun hat – hierzu gibt es spannende Erkenntnisse von TOP-Marketer Neil Patel, die ich dir sehr ans Herz legen möchte.

#1: Worauf es ankommt für dein verkaufsfähiges Business

Um es ganz kurz auf einen Nenner zu bringen: Dein Business ist nur dann verkaufsfähig, wenn du es von deiner Person entkoppeln kannst, so dass es

  • a) für einen potenziellen Erwerber attraktiv ist und er es
  • b) auch ohne deine weitere Mitwirkung fortführen kann.

Für viele Solopreneure, gerade wenn sie noch im Tausch „Zeit-gegen-Geld“ verhaftet sind, ist das ein langer Weg.

In diesem Blog habe ich schon viel dazu veröffentlicht, auf das ich an dieser Stelle verweisen will:

Was das bedeutet für dein Website-Projekt, werden wir gleich besprechen. Vorab noch zur Möglichkeit, nicht dein komplettes Business zu verkaufen, sondern lediglich deine Website.

Wenn du daran denkst, irgendwann dein Business zu verkaufen, kann das wichtige Auswirkungen haben auf die Frage, ob du eine einzige Website betreibst oder mehrere Websites.

#2: Worauf es ankommt, wenn du deine Website verkaufen willst

Erst einmal zur Klarstellung: Eine kompletter Website zu verkaufen, ist etwas anderes, als eine Domain zu verkaufen.

An einer Domain kann jemand interessiert sein, weil der Name gut zu merken ist, viel Traffic verspricht, gut ins eigene Portfolio passt, oder noch aus anderen Gründen.

Wenn es um den Verkauf einer Website geht, dann sind damit die Einkommensmöglichkeiten verbunden, die durch die Website oder das Blog gegeben sind. Diese hängen u.a. davon ab

  • auf welche Weise du mit deiner Website oder deinem Blog Geld verdienst: zum Beispiel durch Online-Kurse, durch Werbeeinnahmen, durch Produktverkäufe
  • wie viel du damit regelmäßig verdienst und mit welchem Aufwand
  • wie gut die Website oder das Blog darauf ausgerichtet sind, dass die Einnahmen möglichst regelmäßig eintrudeln.

Auf alles im Einzelnen einzugehen, würde hier den Rahmen sprengen. Ich habe ein paar Ressourcen zusammen gestellt, wo du weitergehende Informationen findest.

  • Infos zum Verein Projektify e.V., der einerseits einen Marktplatz bietet und darüber hinaus viel Hilfestellung verschiedenster Art beim Verkauf einer Website

Auch eine einzelne Website bzw. ein Blog kann verkauft werden. Je früher du dich mit den entsprechenden Möglichkeiten und Voraussetzungen vertraut machst, desto strategischer kannst du von Anfang an vorgehen.

#3. Neue Fragen: Wie viele Websites und welcher Name für die Websites

Wenn du dir die Option offen halten willst, dein Business oder auch deine Website irgendwann einmal in andere Hände zu geben, dann geht es nicht nur um die Frage, ob du eine Website oder mehrere haben solltest. Sondern dann gibt es zwei Fragen zu beantworten:

  • Wie viele Web-Seiten sollte ich haben?
  • Und damit in Zusammenhang: Nutze ich für den Namen der Seite den eigenen Namen oder den Firmen- oder Produktnamen?

Es lohnt sich, sich darüber frühzeitig Gedanken zu machen.

a) Aus den Erkenntnissen von Neil Patel lernen – Weshalb er bedauert, auf Personal Branding gesetzt zu haben

Neil Patel, der zu den Top 10 Marketiers gezählt wird, erläutert in einem spannenden Blogartikel, warum er es bedauert, auf Personal Branding gesetzt zu haben.  

Seine Website heißt https://neilpatel.com/de/. Mit dieser Seite und seinem Namen als URL und Personal Brand wurde er extrem erfolgreich.

  • Doch eine der Schattenseiten ist, dass sein Unternehmen sehr von seinem Namen abhängig ist. Ohne seine persönliche Bekanntheit hätte es weniger Kunden.
  • Eine andere Schattenseite ist, dass es schwieriger ist, ein Unternehmen zu verkaufen, wenn es auf einer Personenmarke basiert.
  • Darüber hinaus ist meist der Verkaufspreis deutlich geringer als bei einer Unternehmensmarke.

Auf diese Erkenntnisse geht er noch mehr im Detail ein. Der Artikel ist sehr lesenswert.

b) Personal Branding oder Unternehmensmarke: Was Neil Patel empfiehlt

Seine Schlussfolgerung aus dem Ganzen:

  • Personal Branding kann interessant sein für alle, die ihr Business um ihren Lifestyle herumbauen wollen. Consulting- oder Speaker-Aufträge können damit einfach zu generieren sein.
  • Doch wer etwas Großes bauen möchte und etwas mit langer Lebensdauer, der sollte eine Unternehmensmarke aufbauen.

c) Weshalb zwei Seiten sinnvoll sein können im Hinblick auf ein verkaufsfähiges Business oder eine verkaufsfähige Website

Falls du also weitsichtig planst und in Erwägung ziehst, dass dein Business oder deine Website irgendwann verkaufsfähig sein soll, kann es durchaus sinnvoll sein, nicht den eigenen Namen für die URL zu nutzen.

Doch wenn du gleichzeitig auch als Person in Erscheinung treten möchtest, vielleicht nach einem Verkauf deines derzeitigen Business noch etwas ganz Anderes machen möchtest, zum Beispiel als Speaker aktiv sein oder ausgewählte Kunden selbst betreuen, kann eine zweite Website dafür das Fundament schaffen.

In diesem Fall kann es dann eine sinnvolle Option sein, von vornherein eine Unternehmensseite zu haben und eine eigene Seite, die auch nach einem Unternehmensverkauf weiter existieren und aktiv sein kann.

Wenn du dir die Option offen halten willst, dein Business irgendwann zu verkaufen, macht es Sinn, das von vornherein bei der Website-Planung zu berücksichtigen. Das betrifft auch den Namen der Seite sowie die Frage nach deinem Personal Branding. Die Aufteilung in eine Unternehmensseite und eine persönliche Seite kann dir helfen, auch nach dem Business-Verkauf noch weiter unter deiner eigenen Marke aktiv zu sein. Allerdings würde ich diese Entscheidung auch davon abhängig machen, wie viele Jahre Selbstständigkeit du noch planst und noch nicht zu früh damit zu beginnen.

VI. Wenn die Website nicht fertig wird

Nachdem wir nun zahlreiche Fragen geklärt haben rund um deine Website bzw. deine verschiedenen Websites, gibt es abschließend noch ein Thema: Dass nämlich deine Seite nicht fertig wird.

Ich bin ziemlich sicher, dass du in deinem Umfeld schon diese Situationen erlebt hast: Eine neue Seite ist in Arbeit. Und jedesmal, wenn darauf die Rede kommt, hat die betreffende Person neue Gründe, weshalb sie immer noch nicht fertig ist.

Die wahren Ursachen dafür, dass eine Website nicht fertig wird, habe ich in einem extra Beitrag zusammen getragen. In der Regel spielt mindestens einer der folgenden Aspekte eine Rolle. Oft kommen auch alle drei Aspekte zusammen:

  • die Positionierung ist nicht hinreichend geklärt. Doch ohne eine klare Positionierung brauchst du gar nicht erst mit der Website anzufangen. Wenn du zu den Vielseitigen gehörst, ist natürlich die Positionierung eine besondere Herausforderung. Meine Haltung dazu ist: Es macht keinen Sinn, dich „spitz“ positionieren zu wollen in dem Sinne, wichtige Elemente deiner Vielfalt einfach zu kappen. Viel sinnvoller ist es, in einem strukturierten Prozess ein übergreifendes Dach zu finden.
  • es gibt für das Projekt kein professionelles Projektmanagement. Doch eine Website ist ein Projekt. Und kein triviales. „Mal so ein bisschen nebenbei“ funktioniert nicht.
  • Perfektionismus. Doch Perfektionismus muss keineswegs ein Hindernis sein. Ich bin der Meinung, dass es gut ist, hohe Standards zu haben. Doch das muss kein Schwarz-Weiß-Denken bedeuten. Wenn du dir klar machst, dass deine Website „lebt“ und sich immer weiter entwickelt, dann kannst du mit einer Version an den Markt gehen, die deinen hohen Standards entspricht, die aber noch ausbaufähig und entwicklungsfähig in mancherlei Hinsicht ist.

VII. In 90 Tagen zu deiner neuen Positionierung und den entsprechenden Änderungen auf der Website – auch als vielseitiger Solopreneur

Im Grunde ist es sehr einfach:

  • Dann gilt es zu entscheiden, ob du eine Website willst oder mehrere Seiten. Im Regelfall spricht mehr für eine einzige Seite. Und selbst wenn du deine Website oder dein Business irgendwann verkaufen möchtest, und schon parallel eine eigene persönliche Seite aufbauen möchtest, ist die Frage, welches Timing dafür sinnvoll ist. Wenn du noch mehr als 5 – 7 Jahre Selbstständigkeit planst, kann sich unterwegs noch so viel ändern, dass es vermutlich verfrüht wäre, heute darauf das Augenmerk zu legen. Es ist aber gut, das schon einmal im Hinterkopf zu haben. Gern schaue ich mir gemeinsam mit dir deine Situation an und unterstütze dich bei der Entscheidungsfindung.
  • Ergänzend dazu findet professionelles Projektmanagement statt. Auch dazu bekommst du von mir Unterstützung. Jede Woche lade ich dich ein zum Check-in. Damit registrierst du deine Fortschritte beim Projekt. Du findest Lösungen für Hindernisse. Oder bringst dich auch komplett zurück auf die Spur, wenn es mal eine Unterbrechung gab. Mit anderen Worten: Du bleibst dran. Und ich unterstütze dich strukturell mit Hilfe der wöchentlichen Check-ins wie auch inhaltlich durch Feedback und Antwort auf deine Fragen.

Dieser Beitrag erschien erstmals am 04.02.2019 auf der Seite Monika Birkner Freedom Business. Letztes UPDATE am 07.07.2020.

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